Als ich damals in diese ominöse Beautywelt eintauchte, war MAC in aller Munde. Das Nonplusultra der Kosmetikindustrie und der heißeste Shit, den du in Deutschland bekommen konntest. Und das zurecht, denn noch vor einigen Jahren waren wir hier in Good Old Germany echt arm dran was Markenauswahl angeht. In den Parfümerien sah man immer nur Marken mit leicht angestaubtem Image wie Chanel, Estee Lauder & Co., die ich inzwischen sehr liebe, die aber nun wirklich nicht die Assoziation „jung“ und „hip“ auslösen, wenn wir mal ehrlich sind. Irgendwie fehlte immer was für die jüngere Zielgruppe, es gab eine echte Lücke zwischen günstigen Drogeriemarken (wovon der Großteil damals wirklich mies war im Vergleich zu heute) und hochpreisigem Highend Makeup für „Damen“. Diese Lücke füllte MAC ziemlich gut aus. MAC als Brand, die sich eigentlich an Makeup Artists richtet und daher eine ungeheure Auswahl an Produkten, eine riesige Farbrange und unterschiedlichste Finishes hatte, da könnten sich viele Marken sogar heute noch ein Scheibchen von abschneiden.
Damit möchte ich allerdings auf keinen Fall MAC per se schlecht reden, versteht mich bitte nicht falsch. MAC hat tolle Produkte, die ich mir teilweise sogar immer wieder nachkaufe und die sich lohnen. Bei den Lidschatten, nun ja, da gibt es tolle und es gibt weniger tolle, da muss man leider drauf achten. Grundsätzlich ist die Qualität auch sicherlich gegeben, nur finde ich, dass es mittlerweile Lidschatten mit besserer oder zumindest gleicher Qualität für deutlich weniger Geld gibt.
Aber nun mal genug mit dem Gemeckere und der Grundsatzdiskussion, denn dafür sind wir heute nicht hier, oder?
Heute möchte ich euch nämlich meine erste Palette mit MAC Lidschatten vorstellen, meine liebevoll zusammengestellte neutrale Palette, denn vielleicht möchte die ein oder andere unter euch sich doch noch einige Farben gönnen – vielleicht beim nächsten USA Urlaub?
Shroom ist als Farbe auf der Haut eigentlich kaum sichtbar, eignet sich deshalb aber besonders gut als subtiles Highlight unter der Augenbraue und im Innenwinkel. Für alle, die nicht unbedingt so extrem strahlen wollen, wie es aktuell immer noch Trend zu sein scheint. Bei genauem Hinsehen erkennt man extrem feinen pinken und goldenen Schimmer, der Dimension in die Farbe bringt und sie zu etwas besonderem macht. Den Grundton würde ich als sehr helles Vanille beschreiben. Meiner Meinung nach eignet sich Shroom auch gut als normaler Highlighter fürs komplette Gesicht.
Retrospeck war irgendwie ein Fehlkauf. Ich dachte, es wäre ein schöner Highlighterton, leider habe ich dabei aber nicht aufs Finish geachtet. Wie alle Lustre Finishes enthält diese Farbe nämlich gröbere Glitzerpartikel, wobei sie bei Retrospeck im Vergleich zu anderen Farben sicherlich noch relativ klein geraten sind und zusammen mit der Grundfarbe noch recht homogen wirken. Besagte Grundfarbe ist ein schönes, helleres Gelbgold und auch gar nicht so sheer, wie bei anderen Lustres. Objektiv betrachtet eigentlich ein schöner Ton, durch den starken Schimmer (der auf dem Bild gedeckter herauskommt) aber einfach nicht so ganz mein Fall.
Ich glaube, hierfür wurde die Farbbezeichnung Off-White erfunden, denn Phloof ist nicht wirklich weiß, aber auch noch nicht vanille, jedenfalls für meine Begriffe.
Durch seine Pigmentierung ist Phloof! ein deutlich intensiveres Highlight als Shroom. Eigentlich eine ziemlich schöne Farbe, dennoch greife ich seltener dazu. Ich bevorzuge einfach subtilere Highlights am Auge.
Oha, hier haben wir den ersten Hit the pan Kandidaten! Naked Lunch war einer meiner allerersten MAC Lidschatten und er ist großartig. Es handelt sich dabei um ein helles, aber warmes Peach-Rosé mit feinem goldenem Schimmer, das sich sowohl bei dunkleren AMUs toll im Innenwinkel als auch bei neutralen Alltagslooks total gut auf dem kompletten Lid macht.
Urgh, der ist ja doch rosa, dachte ich mir, als ich All that glitters damals bekam. Rosa am Auge war noch nie so mein Ding.Wie ihr aber vielleicht sehen könnt, hat auch All that glitters im Laufe der Zeit eine ordentliche Kuhle bekommen, denn ich ertappte mich immer öfter dabei, wie ich unbewusst zu ihm griff. Er ist nämlich gar nicht einfach nur rosa, sondern eine sehr gelungene Mischung aus Gold, Peach und Rosa. Wie die große Schwester von Naked Lunch, aber dunkler und noch wärmer.
Auch Woodwinked dürfte vielen ein Begriff sein. Es ist ein warmes Antikgold, das extrem gut pigmentiert ist. Im Vergleich mit anderen MAC Lidschatten wirkt er geswatcht schon fast metallisch und auch mit dem trockenen Pinsel ist der Auftrag traumhaft. Für eine selbst zusammengestellte, neutrale Palette ist Woodwinked meiner Meinung nach ein Muss.
Gute matte Lidschatten waren früher ja wie heilige Kühe und wenn jemand mal einen gefunden hatte, der wirklich was taugte, dann musste man den einfach haben. So sollte Omega ein wunderbarer neutraler, eher gräulicher und kühler Ton sein, der sich perfekt für die Lidfalte eignet und von vielen Blondinen sogar als kühle Augenbrauenfarbe zweckentfremdet wurde.
Soft Brown musste ich mir ernsthaft aus den USA mitbringen lassen, weil es die Farbe damals nicht bei uns gab. Als ob es hier keine Nachfrage nach hellen, warmen, matten Brauntönen gegeben hätte. I don’t know. Soft Brown ist für mich jedenfalls die perfekte Crease-Farbe geworden und kam, als ich die Palette noch regelmäßig nutzte, bei fast jedem Makeup zum Einsatz. Die Textur ist hier recht weich und angenehm, der Lidschatten lässt sich sehr gut auftragen und aufbauen.
Wie auch immer, Saddle ist jedenfalls ein mattes, warmes Braun, wie ich es mittlerweile bestimmt 20mal in meiner Sammlung habe.
Nichts schreit in dieser Palette so sehr „Herbst“ wie Amber Lights. Amber Lights ist ein hochpigmentiertes, strahlendes Kupfer mit stark orangenem Unterton, das vom Finish her schon fast in die metallische Richtung geht. Selbst mit dem trockenen Pinsel aufgetragen ist die Farbe sehr intensiv, von der Textur und vom Auftrag her ist er sicherlich einer der besten MAC Lidschatten in meiner Sammlung.
Auch Mulch ist ein sehr schöner Ton, wenn ihr euch eine neutrale Palette zusammenstellen wollt. Er ist leider etwas härter gepresst, lässt sich aber gut aufbauen. Die knappe Farbbeschreibung von MAC trifft es diesmal ganz gut, wobei ich persönlich bei „Rotbraun“ an ein noch rötlicheres Braun denken würde.
Unschwer zu erkennen, was mein absoluter Favorit ist, oder? Auch wenn ich meine MAC Palette wirklich vernachlässige, halte ich Patina nach wie vor für einen perfekten Alltagston, mit dem man immer auf Nummer Sicher geht. Auf Patina kannst du dich verlassen, mit Patina machst du nie was falsch. Als bräunliches, warmes Taupe wirkt er vielleicht ein wenig langweilig auf den ersten Blick, hat aber durch den feinen goldenen Schimmer eine tolle Dimension und bringt einen gewissen Effekt aufs Auge. Also, wenn ich einen neutralen Lidschatten von MAC empfehlen müsste, dann immer als allererstes den hier. Für mich auch nach fünf Jahren eine sehr besondere Farbe, die ich so noch nirgendwo sonst gesehen habe.
Unheimlicher Hype. Satin Taube musste man einfach haben. Und ich finde, die Farbe hat den Hype auch verdient. Mittlerweile gibt es unzählige Dupes dazu, selbst in der Drogerie findet man tolle Exemplare. Man kann die Farbe irgendwie gar nicht wirklich beschreiben, es ist eben ein „Maulwurf-Grau-Braun-Gemisch“ mit schönen Sheen, das garantiert jeder Frau steht, dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen.
Nach etwas wie Swiss Chocolate hat man vor fünf Jahren echt lange suchen müssen. Ehrlich, es war wie das Mittelalter. Ich weiß nicht, wie lange ich mich nach solch einem dunklen rötlichen, matten Braun umgesehen habe. Swiss Chocolate ist wieder einer dieser matten Töne von MAC, die etwas rumzicken können. Zumindest mein Exemplar ist ein wenig härter gepresst, als aber mal die erste Schicht runter war, bin ich sehr gut mit der Farbe zurecht gekommen. Auch wenn ihr von der Pigmentierung nicht in Ohnmacht fallen werdet, lässt sie sich doch sehr gut aufbauen und das ist ja auch nicht verkehrt.
Und das waren auch schon die ersten 15 Lidschatten meiner Sammlung. Zugegeben, jetzt, wo ich sie alle nochmal durchgeswatcht und mich mit ihnen beschäftigt habe, finde ich es total schade, dass ich sie nicht öfter benutze. Es sind wirklich tolle und auch besondere Töne dabei, die man nicht so einfach ersetzen kann.
Den zweiten Post mit den Lidschatten wird es dann so bald wie möglich geben, sobald er online ist, werde ich ihn auch hier verlinken.
Und nun bin ich natürlich sehr gespannt darauf, was ihr zu meiner neutralen Palette sagt. Habt ihr welche der Lidschatten? Welche würdet ihr euch zulegen? Und was haltet ihr generell von den MAC Lidschatten – sind sie ihr Geld wert oder seid ihr auch der Meinung, dass ihr die gleiche Qualität mittlerweile günstiger bekommt?
Karinista
20 Oktober 2017Liebe Saskia,
ich hab schon ganz gespannt auf dein MAC Lidschatten Review gewartet, als ich auf Instagram gelesen habe, dass du sowas planst. Ich fühle genau wie du, was MAC angeht. Wir alle haben mit MAC angefangen, es war das Tor zur "echten" Makeupwelt ^^ damals als Loreal der heißeste Scheiß in der Drogerie war und wir uns noch mit Schwammapplikatoren geschminkt haben (keine Worte dafür..).
Ich hab tatsächlich jetzt auch Lust bekommen über meine MAC Paletten zu schreiben. Ich hab auch zwei. Eine davon in warmen Tönen und die andere mit dunkleren rauchigen Tönen. Seit es Makeupgeek gibt, ist MAC für mich auch in Vergessenheit geraten. Ich schätze zwar diese leichtere Pigmentierung von MAC nach wie vor und ich finde die Qualität toll, aber der Preis ist sowas von überzogen. Die Konkurrenz schläft nunmal nicht!
Bis auf Amberlights und Swiss Chocolate, teile ich glaub ich alle Farben mit dir. Ich weiß es selbst garnicht mehr so genau :O schlimm ist das, früher konnte man sie im Schlaf aufsagen.
Alles Liebe und danke für den tollen Beitrag + super Swatches,
Karin
Frauke
20 Oktober 2017Also 7 von deinen 15 Farben habe ich auch und ich muss sagen, dass mich einige noch anlachen. Shroom und Swiss Chocolate stehen auch noch auf meiner Liste. Zum Glück gibt es ja nun Lidschatten bei Back2MAC *haha* Mulch finde ich recht interessant. Aber da muss ich gucken, ob ich ihn nicht schon zufällig habe *lach*
Vor vielen Jahren ging keine LE an mir vorbei, aus welcher ich nicht mindestens ein Produkt gekauft habe. Ich habe wirklich sehr viele Lidschatten und Blushes von MAC ^^ Lippenstifte habe ich mittlerweile schon viele aussortiert. Ich traue mich gar nicht mal eine Übersicht zu erstellen, welche Farben und welche ich schon habe *hust*
Lisa
21 Oktober 2017Eine schöne Palette. Ein paar der vorgestellten Töne besitze ich auch. Woodwinked, All That Glitters und Satintaupe benutze ich auch noch recht häufig, neue MAC Lidschatten ziehen aber auch bei mir nur noch seeeehr selten ein.
Cosi
21 Oktober 2017Liebe Saskia,
Danke für die ganze Mühe für diesen tollen Beitrag. Bin schon gespannt auf den nächsten, denn wie gesagt, auch wenn es noch einige Monate sind bis wir in den USA Urlaub starten, meine Shoppingliste ist schon in Bearbeitung und ich plane auf jeden Fall mir einige MAC Lidschattem zu kaufen. Habe mich von dir von vielen überzeugen lassen, die meisten standen schon auf der Liste. Hab sie jetzt dann noch einmal fett markiert, als deutliches Zeichen für „Cosi, Kauf sie jetzt verdammt noch mal!“ haha.
Vielleicht magst du im zweiten Beitrag noch ein paar Worte über die Leerpaletten verlieren, die du verwendest?
Liebe Grüße aus Oldenburg, Cosinelle
Michele
21 Oktober 2017Hi 🙂 Vielen Dank, dass du dir die Mühe machst die Produkte alle zu fotografieren und zu swatchen. Ich bin gerade dabei meine MAC Palette zu vervollständigen. Mir fehlen glaube ich noch 5 Farben. Amber Lights wurde mir im MAC Store als Kombi für Cranberry (einer meiner neusten Käufe *-*) vorgeschlagen. Ich bin leider eine totale Kalkleiste und eigentlich eher ein kühler Typ und bezweifel deswegen, dass der Ton mir stehen wird. Dann habe ich aber auch blaue Augen und die Kombi aus Cranberry und Amber Lights muss einfach der Hammer sein. Wir werden sehen. All That Glitters habe ich damals verkauft, weil ich ihn für zu warm empfand, aber mittlerweile nehme ich ihn jedes Mal in die Hand, wenn ich vor den Lidschatten stehe. Vielleicht wird es Zeit, dass er wieder einzieht. Soft Brown steht auch noch auf meiner Liste. Die Farbe sieht echt gut aus. Meine MAC Palette braucht ein paar neutrale Farben, da sie zur Zeit recht wüst aussieht und ich sie deswegen eher ungern verwende. Ich mag, dass sie besonders ist, möchte sie aber ein wenig benutzerfreundlicher machen. Bin gespannt auf Teil 2.. Liebe Grüße! 🙂
Julia
14 Juli 2019Ich bin auch damals in die Beauty-Welt eingetaucht, als Mac das Nonplusultra war und konnte deswegen total gut nachvollziehen, was du meinst. Ich hab damals auch ein youtube-Video nach dem nächsten gesuchtet, um herauszufinden, was die besten Mac-Produkte waren und habe mir dann auch eine ordentliche Mac-Sammlung zugelegt.
Tatsächlich habe ich auch einige Lidschatten, aber die meisten sind mittlerweile verschenkt oder verkauft oder entsorgt worden, weil ich sie einfach im Vergleich zu meinen Colourpop-Lidschatten, den Eyeshadows von H&M Beauty oder auch MUG-Lidschatten absolut nicht gut finde. Die Pigmentierung ist zum Teil wirklich mies bei MAC. Die Eyeshadows sind furzetrocken und bröseln so vor sich hin und im Auftrag werden sie fleckig. Als es noch keinen Vergleich gab, waren es vermutlich wirklich die besten Eyeshadows überhaupt- aber mittlerweile gehe ich meistens am Mac-Counter schnurstracks vorbei.
Es gibt nur noch wenige Lidschatten von MAC, die noch immer in meiner „Daily Use“-Palette sind, und das sind All That Glitters (sogar schon nachgekauft, weil große Liebe!) und Omega. Ich bin eine dieser Mädels, die sich mit Omega die Augenbrauen machen. Hab den Lidschatten jetzt seit 5 Jahren und heute werde ich mir das erste mal einen neuen bestellen müssen. So lang hat er gehalten, da kann man nicht meckern.